Während der gesetzlich vorgeschriebenen Öffentlichkeits- oder Verbandsbeteiligung können Haupt- und Ehrenamtliche eine Stellungnahme zu einem laufenden Verfahren schreiben. So kann die Entwicklung des Vorhabens für den Natur- und Umweltschutz potentiell positiv beeinflusst werden.

Die Schulung richtete sich insbesondere an Einsteiger*innen, also wurde nach einer Vorstellungsrunde der 20 Teilnehmenden geklärt, warum Stellungnahmenschreiben überhaupt wichtig ist und wie man von einem Verfahren oder einer Planung erfährt. Außerdem erhielten die Teilnehmenden einen Überblick über die Vorgehensweise beim Verfassen einer guten Stellungnahme. So ist es hilfreich, sich Prioritäten zu setzen, sich die zeitlichen Fristen zu notieren und sich z. B. an anderen Beispielen zu orientieren. Da die Teilnehmer*innen unterschiedliche Erfahrungen mitbrachten, fand ein reger Austausch statt, wie an Stellungnahmen herangegangen werden kann und welche Dinge im Vorfeld geklärt werden können. Hier hat sich beispielsweise eine Begehung der Örtlichkeiten vorab als beliebter und erkenntnisreicher Schritt herausgestellt.

Anschließend folgte Input zum Aufbau mit den wichtigsten Formalitäten einer guten Stellungnahme. Dabei hilft eine optisch gut aufbereitete Stellungnahme ihren Inhalt zu unterstützen. Die Inhalte einer Stellungnahme hängen vom individuellen Verfahren ab, trotzdem wurden in der Schulung Anregungen in Form von Leitfragen gegeben. Diese sollen dabei helfen, kritische Aspekte in den Verfahrensunterlagen ausfindig zu machen. Dabei ist auf eine sachliche und prägnante Formulierung zu achten. Forderungen sollten mit Belegen (Artenkenntnissen, Kartierungen, rechtlichen Grundlagen) untermauert werden, damit die Stellungnahme fundiert ist und bessere Erfolgsaussichten hat. Das strategische Vorgehen beim Abgeben von Stellungnahmen wurde hier stark diskutiert: das Für und Wider von gemeinsamen Stellungnahmen durch Zusammenschlüsse der Verbände, die die vorgetragenen Punkte durch ihre breite Unterstützung gewichten, sowie die Abgabe vieler individueller Stellungnahmen, die ein breites Interesse der Bevölkerung wiederspiegelt.

Durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie finden die Schulungen des LabüN zurzeit ausschließlich online statt. Trotz des Wegfalls der Möglichkeit einer persönlichen Kommunikation untereinander, war die Schulung von einem regen Austausch geprägt. Außerdem ergab sich auch eine Vernetzung der Teilnehmenden untereinander.