Am Donnerstag, den 15.05.2025, erhielten wir im Rahmen eines Online-Vortrags spannende Einblicke in das Moorrenaturierungsprojekt „Hannoversche Moorgeest“. Frau Susanne Brosch, Projektleiterin des LIFE+ Projekts, sowie Herr Aaron Schad, Technischer Projektbetreuer und Bauleiter beim NLWKN, stellten das Projekt anschaulich vor.
Im Fokus des Vortrags standen die Hochmoore in Niedersachsen, die eine besondere Bedeutung für den Natur- und Klimaschutz haben: 73 % aller noch verbliebenen Hochmoore Deutschlands liegen in Niedersachsen. Daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung für Schutz und Wiederherstellung dieser Moore, auch im Hinblick auf die FFH-Richtlinie und den Klimaschutz. Die Ursachen für den Verlust dieser einzigartigen Lebensräume – wie Entwässerung, Abtorfung (die zum Teil bis heute fortgeführt wird) und landwirtschaftliche Nutzung – wurden eindrücklich dargestellt.
Das LIFE+-Projekt „Hannoversche Moorgeest“ läuft von 2012 bis 2027 und umfasst ein Projektgebiet von 2.243 Hektar. Es wird mit einem Gesamtvolumen von 17,5 Millionen Euro gefördert. Projektträger ist der NLWKN, Projektpartnerin ist die Region Hannover. Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen leisten zudem der ehrenamtliche Naturschutz und der Verein „Bürger für Resse e.V.“. Zum Projektgebiet gehören unter anderem das Helstorfer Moor, das Otternhagener Moor, das Schwarze Moor sowie das Bissendorfer Moor.
Ein zentrales Ziel des Projekts ist die Verbesserung des Erhaltungszustands der FFH-Lebensraumtypen und -arten. Dabei steht insbesondere die Vergrößerung der Flächen waldfreier Hoch- und Übergangsmoore im Mittelpunkt. Eine große Herausforderung stellte die Herstellung der Flächenverfügbarkeit dar: In einem Gebiet mit rund 2.200 Flurstücken und 950 Eigentümerinnen und Eigentümern konnten bis zum Jahr 2024 bereits 94 % der Flächen für das Projekt gesichert werden – ein bedeutender Erfolg. Aktuell leben außerdem zwei Wolfsrudel im Projektgebiet, was die ökologische Bedeutung der Region zusätzlich unterstreicht.
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Brosch und Herrn Schad für den informativen und fachlich fundierten Vortrag sowie bei allen Teilnehmenden für ihr Interesse, die engagierten Fragen und den regen Austausch im Anschluss an die Präsentation.